Netzwerk
Schon relativ früh in der Hausplanung war für mich klar, dass in unserem
Eigenheim auf jeden Fall eine "gute" Netzwerkinfrastruktur verbaut
sein sollte. Ich erinnere mich noch mit Grausen an die Tage zurück, wo das
Thema Netzwerk im heimischen Umfeld begann und ich im Dachboden meiner Eltern
durch stillgelegte Kamine BNC Kabel verlegt habe.Dementsprechend war klar,
dass eine (bezahlbare) Netzwerkinfrastruktur direkt in den Rohbau integriert
werden sollte.Wir haben deshalb sofort
während der Angebotsphase mit dem Bauträger in allen relevanten Räumen
Doppelnetzwerkdosen und Duplex-CAT7 Kabel vorgesehen.Nun könnte man
argumentieren, zukunftsfähig wäre die Lösung nur mit Glasfaserkabeln (LWL), das
würde aber die Prämisse bezahlbar verletzen. Günstiger wiederum wäre natürlich
ganz auf Kabel zu verzichten und nur auf Wireless LAN (WLAN/WiFi) zu setzen.
Das ist meiner persönlichen Meinung nach aber zu kurz gesprungen, da ich in den
letzten Jahren immer wieder die Erfahrung gemacht habe, dass die Bandbreiten im
WLAN immer dem Kabel genau das Stück hinterherhinken was ich gerade brauche.
Beispiel: HD TV über WLAN auf's IPad bzw. Notebook von der SAT Karte. Ruckelte
jahrelang über WiFi (mag jetzt mit AC-Standard gehen und ohne 25 Stör-Router in
Eimsbüttel), über ein einfaches CAT5 Kabel wäre das auch vor 5 Jahren schon
kein ein Thema gewesen. Und in 2-3 Jahren will ich dann meinen Ultra HD 4k
Stream verteilen und der WLAN Standard dann hinkt hinterher...Deshalb freue ich mich auf "meine" Netzwerkkabel wo bis
zu 10 GBit möglich sein sollten. Diese werden dann im
HWR ankommen und dort auf einem Patchpanel (CAT 6a) und HP 1410-24G-R
Switch zusammenlaufen.Mit dem CAT-7 Kabel kann man dann
noch gucken wie sich die Kupferstandards so entwickeln, da tausche ich doch
lieber die RJ-45 Dosen in 5 Jahren aus, als dann irgendwann doch noch viele
Schlitze zu klopfen oder zu versuchen Kabel durch Leerrohre zu
"frickeln". Für die Anbindung nach Außen ist
erstmal geplant über DSL zu starten und noch nicht die ebenfalls mögliche
Glasfaseranbindung nutzen. Die monatlichen Kosten (KielNet) sind unseres
Erachtens nach noch zu hoch (und unverhältnismäßig gegenüber anderen Anbietern wie Wilhelm.Tel, Kabel Deutschland) und auch mit DSL-16 (und wenn es dann nur 8-10 Mbit
sind, auch gut, vielleicht funktioniert ja auch VDSL-50) kommen wir wohl noch
ein paar Jährchen aus. Den Nutzungsvertrag für Glasfaser haben wir schon mal
unterschrieben und sollten dann damit für die Zukunft handlungsfähig sein, das Leerohr liegt ja schon.DSL werden wir dann über
eine Fritzbox (wahrscheinlich die 7360) nutzen, hier kann man dann auch die
Musiksammlung gleich über USB Festplatte o.ä. zur Verfügung stellen. Das Einzige was ich
rückblickend ggf. anders machen würde: Solche "Extra-Leistungen" wie Netzwerkkabel
sollte man ggf. besser direkt mit dem Elektriker abmachen/klären und dann dort
dazubuchen. Mit dem Umweg über den Bauträger haben wir ggf. etwas zuviel Geld
gelassen, aber das ist jetzt so...
Fernsehen
Wie beim Thema Netzwerk schon geschrieben steht im Neubaugebiet eine Glasfaserinfrastruktur zur Verfügung. Fernsehen über Glasfaser bedeutet allerdings, dass diese Anbindung wie ein „Kabelanschluss“ gewertet wird. Damit fallen nicht nur die höheren monatlichen Kosten beim Glasfaseranbieter (KielNet) an, ca. 15 EUR/Monat, sondern auch noch die Kabelanschlussgebühr von 17,90 EUR. Das sind also schonmal > 30 EUR pro Monat nur dafür, dass man überhaupt Fernsehsignale empfangen kann.
Da wir mit der optischen „Einschränkung“ einer Satellitenschüssel
sehr gut leben können, haben wir uns dazu entschieden eine Schüssel auf das
Dach zu stellen. Diese wird auf der Rückseite des Hauses in der Nähe der
Solarthermie-Panels aufgestellt, da an dieser Stelle die Optik ohnehin etwas
„unruhig“ ist. Die „eingesparten“ 30 EUR kann man dann eher in ein Sky Paket
investieren ;-)
Wir haben mit unserem
Elektriker (Fa. Wilbrandt) vereinbart, dass wir die Satellitenanlage +
Komponenten selber besorgen (also bauseits stellen) und diese dann von ihm
aufgestellt/angeschlossen wird.
Nach einiger Suche im
großen, weiten Internet habe ich mich dann für die folgenden Komponenten
entschieden:
·
Schüssel: Gibertini OP 85 SE mit schielendem Multifeed-Halter für
Astra/Hotbird
·
2 LNBs: ALPS BSTE9-101B
·
SPAUN SMS 9807 NF 9/8 Multischalter
·
Philips SDV8622 DVB-T Antenne für Radio und vllt. mal DVB-T2
·
Kathrein ZAS 41 Dachsparrenhalter (130cm)
Lautsprecher / Sonos
Da wir seid jeher sehr musikbegeistert sind und eigentlich bei uns
zu Hause immer irgendeine Musikquelle läuft, habe ich mir natürlich auch
Gedanken dazu gemacht wie wir dies in unserem neuen Zuhause lösen werden.
Zunächst einmal die
Anforderungen grob umrissen:
·
Musik im Bad sollte möglich sein, sowohl beim Baden als auch
morgens beim „fertig machen“
·
Im Wohnzimmer bzw. in der Küche besteht auch der Bedarf an
musikalischer Untermalung. Hierbei sollten sowohl getrennte Zonen (TV im
Wohnzimmer, Musik in der Küche) als auch eine Kopplung (gleiche Musik in beiden
„Räumen“, bzw. Input vom TV auch gleich in der Küche) möglich sein
·
Im Schlafzimmer darf natürlich Musik auch nicht fehlen…
Damit gilt es also
mindestens 3, eigentlich 4 Zonen zu realisieren.
Grundsätzlich bieten quasi alle gängigen AV-Receiver die
Möglichkeit mindestens zwei Zonen zu betreiben, allerdings muss man dann meist
über die Receiverfernbedienung umschalten, selektieren etc. Die Speisung von
den Räumen im DG (Bad, Schlafzimmer) ist dann nur über extrem lange Kabel etc.
realisierbar, das fand ich nicht wirklich praktikabel.
Grundsätzlich gibt es heutzutage natürlich für jedes solcher
Luxusprobleme eine Lösung, stellt sich nur die Frage wieviel Luxus man sich
gönnen möchte.
Meine Recherchen und ersten Gehversuche haben uns dann relativ schnell
bei der Lösung von Sonos enden lassen. Schon seit einiger Zeit haben wir ein
Play:3 für unser Schlafzimmer und bei Bedarf für den gemütlichen Abend auf dem
Balkon. Großer Vorteil beim Sonos: Dies ist nicht nur über die inzwischen
allgegenwärtigen Smartphones/Tablets bedien- und konfigurierbar, sondern man
auch die Möglichkeit diverse Musikdienste (Spotify, Amazon Cloudplayer, Google
Music, etc.) direkt anzuprechen.
Das Play:3 habe ich jetzt in den letzten Wochen um eine günstig
auf eBay erworbene ZP 100 Komponente erweitert. Diese ist zwar etwas älter, hat
aber den Vorteil sowohl einen eingebauten Verstärker, als auch Line-In und
Line-Out Ausgänge zu haben. Mit dem ZP 100 werden wir jetzt sowohl das Wohnzimmer
(Line-Out) als auch die Küche (via Verstärker) beschallen können. Zusätzlich
kann dann über den Line-In das Wohnzimmersignal (TV) auf die
Küchenlautsprecher.
Eine ähnliche, aber nicht ganz so aufwändige Lösung werde ich
jetzt auch für das Bad realisieren. Dort wird entweder ein Sonos Connect/ZP
80/90 + Autoverstärker oder ebenfalls ein ZP100 zum Einsatz kommen, mal gucken
was bei eBay günstiger rumkommt. Der steht dann auf dem Dachboden, die
entsprechenden Kabel sind auf jeden Fall schon mal hochgelegt.
Sowohl in der Küche als auch im Bad haben wir die Decke ein wenig
abgehängt, wo ich dann Visaton Lautsprecher (DL 18/2 SQ) einbauen werde.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch erwähnt was
ich als die Non-Plus-Ultra Lösung für 2000 m² Villen o.ä. entdeckt habe: Multi-Room Audio von Russound ,
aber das geht bei uns definitiv zu weit…
Bussystem
Vor einiger
Zeit hatte ich bereits geschrieben, dass ich mich etwas intensiver mit
dem Thema Bussysteme, insb. mit EIB/KNX auseinandergesetzt hatte. Wir hatten
uns hier noch ein Angebot von unserem designierten Elektriker (Fa. Wilbrandt)
geben lassen, uns aber eigentlich über die Jahreswende dazu entschlossen, dass
wir uns diesen Luxus nicht gönnen wollen.
Im Februar hatten wir dann allerdings nochmal Termine, um die
Feinplanung zu besprechen. Bei Bauträgern ist es natürlich üblich, dass die
Standard-Leistungen nur einen bestimmten Umfang haben, d.h. in einer Standard
Bau- und Leistungsbeschreibung können natürlich nicht alle Eventualitäten und
Bedürfnisse aller Bauherren abgedeckt werden. In den Planungsgesprächen kam
dann heraus, dass wir auf Grund des großen Wohn- und Essbereiches der auch noch
mit der Küche kombiniert ist, als auch der Diele/Flur Mehrleistungen in der
Verkabelung benötigen. Kernaspekt sind die Kreuz- bzw. Wechselschaltungen die
in solchen Räumen dann notwendig werden, welche einen, nicht ganz unerheblichen, Mehraufwand bedeuten.
Hier hat uns Herr Wilbrandt dann nochmals geraten zumindest über
ein EIB/KNX nochmal nachzudenken und wir haben dann gemeinsam überlegt, welche
Positionen aus dem ersten Angebot denn wirklich notwendig sind. Aus diesen
Gesprächen hat sich dann ergeben, dass wenn man auf einige Dinge verzichtet
(Wetterstation, Gira Homeserver, etc.) hier zwar immer noch ein Aufpreis fällig
wird, dieser aber nicht so unerschwinglich ist wie erst befürchtet.
Also haben wir uns jetzt doch entschlossen einen EIB/KNX-Bus bei
uns im Haus zu realisieren und zwar mit den folgenden Funktionen / Zielen:
·
Licht
o
Dimmen von 2 Gruppen von Einbauspots im Wohzimmer
o
Dimmen von RGBW-LED-Strips in Lichtvoute Küche
o
Schalten von diversen Deckenauslässen im ganzen Haus
·
Schaltbare Steckdosen (selektiv)
·
Jalousien
o
Steuerung der Raffstoren (EG) und Rollläden (DG)
·
Heizungssteuerung
o
Temperaturmessung über Gira Tastsensor 3 Komfort
o
Steuerung der Stellmotoren der FBH über Heizungsaktoren
·
Loxone
o
Kontrolle über die Heizungssteuerung (Einzelraumregelung)
o
Steuerung der Lüftungsanlage (Vallox) über 0-10V Schnittstelle
Auf Grund der positiven Erfahrungen und Meldungen im Internet
(insb. hier interessant das KNX-User-Forum)
werden wir für die Schalt-, Dimm- und Jalousieaktoren sowie die
Spannungsversorgung auf Produkte der Firma MDT Technologies setzen. Dies ist eine
Firma aus Engelskirchen, die im Vergleich zu den anderen Anbietern in diesem
Bereich (Gira, Theben, Merten, ABB, …) deutlich günstigere Produkte anbietet,
und das bei einer Produktgarantie von 3 Jahren.
Wir sind sehr gespannt und freuen uns auf unser eigenes „Haus der
Zukunft“…
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