In Vorbereitung auf das „Projekt
Hausbau“ habe ich seinerzeit meine Vergleichslisten mit einer Übersicht der
Bau- und Leistungsbeschreibungen der verschiedenen Anbieter auf der „long list“
begonnen. Schon damals ist mir ins Auge gefallen, dass die allermeisten
Anbieter in der BuL für die Bad- und Sanitärobjekte immer sehr günstige
Elemente aufgenommen haben: Vigour, Derby Top, und wie sie alle hießen. Diese
sind bestimmt nicht schlecht und kommen in vielen Fällen bestimmt auch von der
gleichen Produktionsstraße wie die namhaften Markenhersteller. Eine frühe
Begutachtung in den Badaustellungen zeigte aber sehr schnell, dass dies niemals
den Gefallen der Bauherrin (und selbst des Bauherren nicht) finden würde. Dies
wiederum führte mich zu der folgenden Überlegung: Die Bauträger bieten in ihren
BuL günstige Elemente an, die in vielen Fällen sicherlich den meisten Bauherren
zusagen. Bei der Bemusterung mit dem Sanitärinstallateur bei Stitz, Wesemeyer
etc. kommt dann die böse Überraschung, weil der Aufpreis natürlich happig ist.
In den Ausstellungen sieht man natürlich nur die Listenpreise, eventuelle
Rabatte gehen komplett zum Installateur, wenn überhaupt…
Folglich: Die Bad- und
Sanitärobjekte sollten bei uns von allen Bauträgern aus dem Angebot
rausgenommen werden, dafür gab es dann etwas Geld zurück/Minderpreise, wenn
auch sicherlich nicht so umfangreich wie kalkuliert, aber geschenkt. Nun galt es also eine
möglichst kostenoptimale Lösung bei bestmöglichem Design/Qualität zu erreichen.
Die Lösung für das Kostenproblem
haben wir dann in unserem Freund Daniel gefunden, da dieser alle
Überputzobjekte, welche wir aus dem Vertrag mit Edelsteinhaus herausgenommen
hatten, installiert. Nun standen wir nur noch vor der Herausforderung überhaupt
diese Objekte zusammenzubekommen…Wie immer Stand am Anfang
erstmal die Internetrecherche: Wo gibt es schöne und große Bad- und
Sanitärausstellungen im Hamburg? Antwort: Es gibt einige!
Harry’s Fliesenmarkt (Altona)
Wie schon beim großen
Fliesenpost geschrieben gibt es auch bei Harry’s Fliesenmarkt so einiges an
Bad- und Sanitärobjekten zu bestaunen. Die Ausstellung unten ist aber mehr so
in Richtung Discounter (ohne die guten Preise), die Ausstellung im Obergeschoß
wie schon bei den Fliesen beschrieben nicht sehr nach unserem Geschmack, weil
total überladen.
Wesemeyer (Siek)
Auf Empfehlung von
Bekannten haben wir als erste richtige Ausstellung die Fa. Wesemeyer in Siek
angefahren. Diese war als Bemusterungsstelle bei deren Bauträger angegeben und
sie fühlten sich dort sehr gut aufgehoben. Da wir wirklich erstmal nur gucken
wollten haben wir uns dann an einem Sonntagnachmittag (dort sind oft Schautage)
gemütlich und in aller Ruhe die Ausstellung angeschaut, waren aber irgendwie
enttäuscht. Die Fläche ist zwar relativ groß und es gibt einiges zu sehen, aber
wir haben nicht wirklich das gefunden was wir brauchten und die dargestellten
Elemente haben uns alle irgendwie nicht zugesagt.
Thiele & Fendel (HH-Eimsbüttel)
Hauptsächlich auf Grund
der räumlichen Nähe sind wir irgendwann auch noch bei Thiele & Fendel in
Eimsbüttel vorbeispaziert. Die Ausstellung ist relativ klein und auf Nachfrage
verkauft Thiele & Fendel ausschließlich an Meisterbetriebe. Da dies leider
für uns nicht in Frage kam, Daniel hat leider keinen Meisterbrief, kam für
T&F auch kein Geschäft zu stande.
Friedrich Lange (HH-Altona)
Als nächstes stand dann
der Besuch bei Frierich Lange in Altona auf dem Programm, diesmal gleich
zusammen mit Daniel um auch eine fachkundige Meinung und Empfehlung dabei zu
haben. Hier wurden allerdings gerade große Teile der Ausstellung umgebaut, so
dass es nicht ganz so viel zu sehen gab wie gehofft.
Hermann Stitz, GC Gruppe (Barsbüttel)
Quasi direkt an der A1,
und damit fast auf dem Weg von Hamburg zu unserem Häuschen, findet sich der
Firmensitz und auch eine (die?) große Ausstellung von Hermann Stitz in Barsbüttel.
Stitz ist der GC Gruppe
(für Cordes & Graefe) angeschlossen: „Die GC-GRUPPE ist ein Zusammenschluss
von über 100 Großhandelspartnern mit über 800 Standorten in ganz Deutschland.“ Das
sieht man dann auch, das Gelb-Rote Logo von GC taucht dann plötzlich an allen Ecken
und Enden in Hamburg auf. An den unscheinbarsten Ecken scheint es noch ein
Abhollager oder eine Niederlassung zu geben ;-) Kurz zusammengefasst: Die
Ausstellung hat uns mit deutlichem Abstand am besten gefallen. Ansprechend
dargeboten, übersichtlich, gut beschildert und sehr viele ansprechende
Komponenten/Objekte. Die Ernüchterung kam dann aber leider am Ausgang… auch hier
wird ausschließlich an konzessionierte Betriebe verkauft. Trotz mehrmaligem
nachfragen und einem Versuch über andere Kanäle blieben die Herrschaften
hart. Am Anfang tat es uns noch etwas leid, am Ende dann nicht mehr: Wer an
diesen verkrusteten Strukturen festhält und auch Gesellen mit jahrelanger
Erfahrung keine Möglichkeit gibt etwas eigenes aufzubauen verdient unser Geld
auch offensichtlich nicht.
Die Alternative… das Netz!
Nachdem wir hier in
Hamburg also nicht so richtig fündig geworden sind, habe ich mich mal wieder
ins Internet aufgemacht um eine ganz andere Alternative zu begutachten, das
Internet.Durch Katalogrecherche und
Begutachtung bei Stitz hatten wir dann die Lieferanten und Objekte soweit
eingegrenzt, dass wir eine Auswahl und Einkaufliste zusammenstellen konnten. Diese Liste habe ich dann
gegen die drei großen Anbieter welche ich im Netz für SHK (Sanitär, Heizung,
Klima) finden konnte verglichen und so eine Art „Bestenliste“ zusammengestellt.
Im Rennen waren:
-
Reuter, Mönchengladbach (http://www.reuter.de/)
-
Megabad, Gottfried Stiller, Köln (http://www.megabad.com/)
-
Skybad, Aachen (http://www.skybad.de/)
(Interessanterweise kommen
alle Internet-Revoluzzer aus dem Rheinland…)
In der Zwischenzeit hatten
wir noch ein Angebot für unsere Einkaufliste von Daniel bekommen, der noch eine
Einkaufsmöglichkeit bei einem Großhandel in seiner Heimatstadt hat… langsam
genug für einen Preisvergleich! Am Ende war ich wirklich
quasi geschockt mit was für Preisunterschieden ich hier konfrontiert wurde.
Nicht nur, dass es sinnvoll war zwischen den drei oben genannten Onlineshops zu
vergleichen (hier ist auch durchaus nochmal etwas zu holen, trotz ggf.
mehrfacher Versandkosten), der Preisvergleich zu den (für uns schon) sehr guten
Konditionen aus dem Fachgroßhandel waren unfassbar. Hier haben wir im Schnitt
mindestens 30%, oftmals auch 50% und mehr gespart, und das ist noch weit
entfernt zu den „normalen“ Preisen, mit denen man als Endkunden wohl
konfrontiert wird.Interessant dazu auch
folgender Artikel auf der Webseite von Reuter, dem ich wirklich nur
beipflichten kann: http://www.reuter.de/unternehmen/presse/pressemitteilung/96-tv-beitrag-des-wdr-zeigt-abkassiermethoden-in-der-sanitaerbranche.html
Ich musste zunächst aber
noch sehr mit mir ringen mehrere tausend Euro an Sanitärobjekten im Internet zu
bestellen, darunter immerhin eine Badewanne, einen Wannenträger, Klos,
Waschtische und so diverse andere Dinge, die man nicht im ersten Moment mit „Online
Shopping“ verbindet. Am Ende hat aber der Sparfuchs in mir gesiegt und ich habe
den ganzen Rutsch bestellt. Am Ende wurde die Liste dann (fast gleich-) verteilt
zwischen Megabad und Skybad aufgeteilt. Zum Ablauf: Erstmal
normales Onlineshopping, d.h. Warenkorb zusammenstellen, Daten eingeben und
anschließend per bevorzugter Zahlmethode bezahlen, soweit so unspannend. Dies
habe ich dann an einem Sonntagabend gemacht und Montagmorgen sofort angerufen
um die Details bzgl. der Lieferung zu klären. Da ich ja nicht gerade um die Ecke
wohnte, wollte ich unbedingt die Anlieferung während meines Urlaubs haben. Da
einige Dinge ohnehin bestellt werden mussten, soweit kein Thema. Bei Megabad lief danach
alles wie von selber: Bestellung wurde pünktlich wie besprochen „von alleine“
geschickt, eine der noch nicht lieferbarer Hansa Armaturen wurden „automatisch“
nachgeschickt. Bei Skybad musste ich wegen einer (anderen) Hansa Armatur
nachhaken, aber auch dann wurde kulant reagiert und die Bestellung separat
versendet.
Rückblickend kann ich nur
sagen: Bei uns ist wirklich alles glatt gegangen und ich würde es auf jeden
Fall wieder so machen, auch wenn die Anlieferung der „Badewanne“ im Karton
immer noch ungewöhnlich war…