Montag, 24. November 2014

Bad- und Sanitär – Captain Vergleicho’s Revenge

In Vorbereitung auf das „Projekt Hausbau“ habe ich seinerzeit meine Vergleichslisten mit einer Übersicht der Bau- und Leistungsbeschreibungen der verschiedenen Anbieter auf der „long list“ begonnen. Schon damals ist mir ins Auge gefallen, dass die allermeisten Anbieter in der BuL für die Bad- und Sanitärobjekte immer sehr günstige Elemente aufgenommen haben: Vigour, Derby Top, und wie sie alle hießen. Diese sind bestimmt nicht schlecht und kommen in vielen Fällen bestimmt auch von der gleichen Produktionsstraße wie die namhaften Markenhersteller. Eine frühe Begutachtung in den Badaustellungen zeigte aber sehr schnell, dass dies niemals den Gefallen der Bauherrin (und selbst des Bauherren nicht) finden würde. Dies wiederum führte mich zu der folgenden Überlegung: Die Bauträger bieten in ihren BuL günstige Elemente an, die in vielen Fällen sicherlich den meisten Bauherren zusagen. Bei der Bemusterung mit dem Sanitärinstallateur bei Stitz, Wesemeyer etc. kommt dann die böse Überraschung, weil der Aufpreis natürlich happig ist. In den Ausstellungen sieht man natürlich nur die Listenpreise, eventuelle Rabatte gehen komplett zum Installateur, wenn überhaupt… 
Folglich: Die Bad- und Sanitärobjekte sollten bei uns von allen Bauträgern aus dem Angebot rausgenommen werden, dafür gab es dann etwas Geld zurück/Minderpreise, wenn auch sicherlich nicht so umfangreich wie kalkuliert, aber geschenkt. Nun galt es also eine möglichst kostenoptimale Lösung bei bestmöglichem Design/Qualität zu erreichen.
Die Lösung für das Kostenproblem haben wir dann in unserem Freund Daniel gefunden, da dieser alle Überputzobjekte, welche wir aus dem Vertrag mit Edelsteinhaus herausgenommen hatten, installiert. Nun standen wir nur noch vor der Herausforderung überhaupt diese Objekte zusammenzubekommen…Wie immer Stand am Anfang erstmal die Internetrecherche: Wo gibt es schöne und große Bad- und Sanitärausstellungen im Hamburg? Antwort: Es gibt einige!

Harry’s Fliesenmarkt (Altona)
Wie schon beim großen Fliesenpost geschrieben gibt es auch bei Harry’s Fliesenmarkt so einiges an Bad- und Sanitärobjekten zu bestaunen. Die Ausstellung unten ist aber mehr so in Richtung Discounter (ohne die guten Preise), die Ausstellung im Obergeschoß wie schon bei den Fliesen beschrieben nicht sehr nach unserem Geschmack, weil total überladen.

Wesemeyer (Siek)
Auf Empfehlung von Bekannten haben wir als erste richtige Ausstellung die Fa. Wesemeyer in Siek angefahren. Diese war als Bemusterungsstelle bei deren Bauträger angegeben und sie fühlten sich dort sehr gut aufgehoben. Da wir wirklich erstmal nur gucken wollten haben wir uns dann an einem Sonntagnachmittag (dort sind oft Schautage) gemütlich und in aller Ruhe die Ausstellung angeschaut, waren aber irgendwie enttäuscht. Die Fläche ist zwar relativ groß und es gibt einiges zu sehen, aber wir haben nicht wirklich das gefunden was wir brauchten und die dargestellten Elemente haben uns alle irgendwie nicht zugesagt.


Thiele & Fendel (HH-Eimsbüttel)
Hauptsächlich auf Grund der räumlichen Nähe sind wir irgendwann auch noch bei Thiele & Fendel in Eimsbüttel vorbeispaziert. Die Ausstellung ist relativ klein und auf Nachfrage verkauft Thiele & Fendel ausschließlich an Meisterbetriebe. Da dies leider für uns nicht in Frage kam, Daniel hat leider keinen Meisterbrief, kam für T&F auch kein Geschäft zu stande.

Friedrich Lange (HH-Altona)
Als nächstes stand dann der Besuch bei Frierich Lange in Altona auf dem Programm, diesmal gleich zusammen mit Daniel um auch eine fachkundige Meinung und Empfehlung dabei zu haben. Hier wurden allerdings gerade große Teile der Ausstellung umgebaut, so dass es nicht ganz so viel zu sehen gab wie gehofft.

Hermann Stitz, GC Gruppe (Barsbüttel)
Quasi direkt an der A1, und damit fast auf dem Weg von Hamburg zu unserem Häuschen, findet sich der Firmensitz und auch eine (die?) große Ausstellung von Hermann Stitz in Barsbüttel. Stitz ist der GC Gruppe (für Cordes & Graefe) angeschlossen: „Die GC-GRUPPE ist ein Zusammenschluss von über 100 Großhandelspartnern mit über 800 Standorten in ganz Deutschland.“ Das sieht man dann auch, das Gelb-Rote Logo von GC taucht dann plötzlich an allen Ecken und Enden in Hamburg auf. An den unscheinbarsten Ecken scheint es noch ein Abhollager oder eine Niederlassung zu geben ;-) Kurz zusammengefasst: Die Ausstellung hat uns mit deutlichem Abstand am besten gefallen. Ansprechend dargeboten, übersichtlich, gut beschildert und sehr viele ansprechende Komponenten/Objekte. Die Ernüchterung kam dann aber leider am Ausgang… auch hier wird ausschließlich an konzessionierte Betriebe verkauft. Trotz mehrmaligem nachfragen und einem Versuch über andere Kanäle blieben die Herrschaften hart. Am Anfang tat es uns noch etwas leid, am Ende dann nicht mehr: Wer an diesen verkrusteten Strukturen festhält und auch Gesellen mit jahrelanger Erfahrung keine Möglichkeit gibt etwas eigenes aufzubauen verdient unser Geld auch offensichtlich nicht.

Die Alternative… das Netz!
Nachdem wir hier in Hamburg also nicht so richtig fündig geworden sind, habe ich mich mal wieder ins Internet aufgemacht um eine ganz andere Alternative zu begutachten, das Internet.Durch Katalogrecherche und Begutachtung bei Stitz hatten wir dann die Lieferanten und Objekte soweit eingegrenzt, dass wir eine Auswahl und Einkaufliste zusammenstellen konnten. Diese Liste habe ich dann gegen die drei großen Anbieter welche ich im Netz für SHK (Sanitär, Heizung, Klima) finden konnte verglichen und so eine Art „Bestenliste“ zusammengestellt. Im Rennen waren:

-      Reuter, Mönchengladbach (http://www.reuter.de/)
-      Megabad, Gottfried Stiller, Köln (http://www.megabad.com/)
-      Skybad, Aachen (http://www.skybad.de/)
(Interessanterweise kommen alle Internet-Revoluzzer aus dem Rheinland…) 

In der Zwischenzeit hatten wir noch ein Angebot für unsere Einkaufliste von Daniel bekommen, der noch eine Einkaufsmöglichkeit bei einem Großhandel in seiner Heimatstadt hat… langsam genug für einen Preisvergleich! Am Ende war ich wirklich quasi geschockt mit was für Preisunterschieden ich hier konfrontiert wurde. Nicht nur, dass es sinnvoll war zwischen den drei oben genannten Onlineshops zu vergleichen (hier ist auch durchaus nochmal etwas zu holen, trotz ggf. mehrfacher Versandkosten), der Preisvergleich zu den (für uns schon) sehr guten Konditionen aus dem Fachgroßhandel waren unfassbar. Hier haben wir im Schnitt mindestens 30%, oftmals auch 50% und mehr gespart, und das ist noch weit entfernt zu den „normalen“ Preisen, mit denen man als Endkunden wohl konfrontiert wird.Interessant dazu auch folgender Artikel auf der Webseite von Reuter, dem ich wirklich nur beipflichten kann: http://www.reuter.de/unternehmen/presse/pressemitteilung/96-tv-beitrag-des-wdr-zeigt-abkassiermethoden-in-der-sanitaerbranche.html

Ich musste zunächst aber noch sehr mit mir ringen mehrere tausend Euro an Sanitärobjekten im Internet zu bestellen, darunter immerhin eine Badewanne, einen Wannenträger, Klos, Waschtische und so diverse andere Dinge, die man nicht im ersten Moment mit „Online Shopping“ verbindet. Am Ende hat aber der Sparfuchs in mir gesiegt und ich habe den ganzen Rutsch bestellt. Am Ende wurde die Liste dann (fast gleich-) verteilt zwischen Megabad und Skybad aufgeteilt. Zum Ablauf: Erstmal normales Onlineshopping, d.h. Warenkorb zusammenstellen, Daten eingeben und anschließend per bevorzugter Zahlmethode bezahlen, soweit so unspannend. Dies habe ich dann an einem Sonntagabend gemacht und Montagmorgen sofort angerufen um die Details bzgl. der Lieferung zu klären. Da ich ja nicht gerade um die Ecke wohnte, wollte ich unbedingt die Anlieferung während meines Urlaubs haben. Da einige Dinge ohnehin bestellt werden mussten, soweit kein Thema. Bei Megabad lief danach alles wie von selber: Bestellung wurde pünktlich wie besprochen „von alleine“ geschickt, eine der noch nicht lieferbarer Hansa Armaturen wurden „automatisch“ nachgeschickt. Bei Skybad musste ich wegen einer (anderen) Hansa Armatur nachhaken, aber auch dann wurde kulant reagiert und die Bestellung separat versendet. 

Rückblickend kann ich nur sagen: Bei uns ist wirklich alles glatt gegangen und ich würde es auf jeden Fall wieder so machen, auch wenn die Anlieferung der „Badewanne“ im Karton immer noch ungewöhnlich war…